Dienstag, 20. September 2016

Fragen und Antworten nach dem Austausch

Beliebt bei neuen Austauschschülern sind immer die so genannten Austauschschüler TAGs - also Fragen, die man beantwortet und dann an andere weiterleiten kann, die dann ebenfalls diese Fragen beantworten. Ich hatte das damals auch mit gemacht (siehe hier).
Doch Caro und ich dachten uns, wieso eigentlich nur davor? Komm lass uns einen machen für uns zurück Gekommene!

1.  Wie hast du alles von deiner Gastfamilie nach Hause bekommen?
Wirklich nicht ganz leicht seinen ganzen Hausrat zusammen zupacken und irgendwie die hunderte Kilometer zu transportieren. Doch ich muss sagen, ich hatte einen Vorteil - meine wunderbare Gastfamilie! 
Da meine Gastfamilie ihren eigenen Sohn in Berlin beim YES abgeholt hat, konnten sie meine Kisten voll mit Klamotten und Kram im Auto mit nach Deutschland bringen. Da meine Eltern mich ebenfalls abgeholt haben, konnte es so von einem Auto ins andere übergeben werde. Glück gehabt!

2. Wurden deine Erwartungen an dein Austauschjahr erfüllt?
Meine Erwartungen - schwierig. Ich habe immer versucht keine Erwartungen zu haben, keine Ansprüche, Wünsche. Doch wenn man sich über ein Jahr lang vorbereitet und darauf hinfiebert hat man natürlich Träume.
Doch ich glaube, im Großen und Ganzen bin ich wirklich seeehr zufrieden mit dem, wie alles so gekommen ist. Man sollte immer probieren nicht zu vergessen, dass es zu nicht nur wie ein EF-Video* sein wird.

3. Wo merkst du selber, dass du dich weiterentwickelt hast und mit dem Jahr gewachsen bist?
Ich habe vorallem auch gelernt manchmal einfach still zu sein. Bei Diskussionen nicht immer noch meinen Senf dazu geben zu müssen. Ich rege mich nicht mehr über Kleinigkeiten auf - spare meine Energie. 
Zudem merke ich, wie mein Selbstbewusstsein gestärkt wurde in dem Jahr. Ich weiß, dass ich mich, auf das was ich kann, verlassen kann.
Doch Schweden und meine Gastfamilie hat mir viel gelernt - das neue Verständnis für Gleichberechtigung und Feminismus zum Beispiel.

4. Was hättest du gerne noch erlebt oder gesehen? 
Gibt es etwas, was du nicht mehr erledigen konntest vor deinem Abflug?
Ja, ich habe etwas vergessen. Mein Gastpappa hat fast wöchentlich gefragt, ob ich mir die Aussicht vom Stockholmer Rathaus bereits angesehen hätte. Das habe ich tatsächlich immer wieder vergessen oder verlegt - naja beim nächsten Stockholm-Besuch!
Und, da ist noch etwas, was ich gerne erlebt hätte - die Blaubeerzeit. Viele Austauschschüler sind mit ihren Gastfamilien richtig in die Blaubeeren gegangen und habe die körbeweise gepflückt für Marmelade z.B.. Die Zeit war jedoch gleich am Anfang des Jahres, wo bei uns schon andere Ausflüge geplant waren, die ebenfalls sehr schön waren und die ich nicht missen möchte.

5. Welches Gericht nimmst du aus deiner Gastfamilie bzw. deinem Gastland mit nach Hause?
Oh da gibt es viele! Meine Gastfamilie hat so gut gekocht! Leider, fehlt mir hier in Deutschland oft die Lust zum Kochen - die ich in Schweden hatte. Doch ja, unsere indischen-Eintöpfe waren klasse oder Ellens Risotto oder frische Frühlingsrollen oder noch ofenwarme Kanelbullar oder dieser leckerer Salat mit schwarzen Bohnen und warmen Kichererbsen und Möhren aus dem Ofen! Oder Sushi habe ich auch erst in Schweden probiert und lieben gelernt!

6. Oft gefragt, doch war es im Nachhinein das richtige Land für dich und wieso?
Ja. Ich denke schon. Ich meine, ich habe nur die Erfahrung mit Schweden. Doch ich bin sehr zufrieden und finde, das Land passt einfach gut zu mir. Diese eher verschlossene Art, das Naturverbundene und die Liebe zu leckerem Gebäck und fika-Pausen!

7. Welchen Ratschlag würdest du deinem ein-Jahr jüngerem Ich mit auf den Weg geben?
Denk weniger nach! Wirklich! Mach einfach - sag JA! Ein bisschen mehr Mut und Spontanität :)

8. Was bereust du?
Nicht mehr aus meiner Zeit gemacht zu haben. Evtl. nicht oft genug die Initiative ergriffen zu haben um neue Freunde nach einer Verabredung am Wochenende zu fragen.
Ebenfalls bereue ich das Verhältnis zu meiner Gastschwester - ich hätte sie gerne als Freundin gewonnen, doch irgendwie ist es uns beiden schwer gefallen auf einander zu zugehen. Doch eigentlich mag ich sie sehr gerne und merke manchmal das ich sie vermisse.

9. Wie geht es jetzt weiter für dich?
Wie es weiter geht? Schule - die nächsten drei Jahre. Noch bereue ich dies nicht :D 
Neben der Schule wird natürlich YFU mit der Vereinsarbeit immer wichtiger werden. Am Wochenende bin ich z.B. zum ersten Mal mit auf einer AustauschMesse und darf YFU mit vertreten und vorstellen.

Das waren unsere neun Fragen - jeder der möchte, kann sehr gerne diese Fragen ebenfalls auf seinem Blog beantworten! In Kürze wird auch Caro ihre Antworten auf ihrem Blog veröffentlichen! Ich freue mich drauf eure Antworten zu lesen!

Eure Alexa ❤

*EF-Jahr ist ein Ausdruck für unrealistische ATJ-Videos von EF :D
Nochmal ein paar Beispiele, weil es so Spaß macht sich über diese Perfektheit aufzuregen *hier* und *hier*.

2 Kommentare:

  1. Boah, dieses Video von EF.... ich habe mir das von Matilda angeschaut und stehe irgendwo zwischen Lachflash und Brechreiz. Und da wundert sich EF noch, wieso die keiner mag?
    In meinen 1,5 Monaten, die ich in Schweden bin, hat mir das Leben schon oft gezeigt, dass diese Videos genau das Gegenteil eines ATJs sind.

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    1. Ja das stimmt - gerade auch jetzt nochmal im Nachhinein betrachtet. Was die teilweise versprechen bzw. für Wünsche/Hoffnungen anregen ist echt nicht normal...
      Trotzdem schicken sie jährlich sooo viele Jugendliche und junge Erwachsene in die Welt...

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