Dienstag, 10. April 2018

Gib mir Zeit, gib mir Raum.

Wenn du mit im Raum bist, fühle ich mich sicher und verletzlich zugleich. 
Ich fühle mich nackt vor dir, egal wie dick meine Winterjacke auch sein mag. Denn du scheinst mich besser zu kennen, als ich es mir eingestehen möchte. 

Es fällt mir nicht leicht, mich zu teilen. Meine Gedanken mit dir zu teilen, meine Gefühle für dich in Worte zu packen.

Ich hatte gelernt mit mir selbst glücklich zu sein. Mir zu genügen. Ich hatte es geschafft mich selbst zu lieben, für genau die Person, die ich in dem Moment war. Als ich endlich an diesem Punkt war, mit mir selbst eins zu sein - da kamst du.

Hast meine Gedanken, meine sorgsam ausgearbeiteten Pläne durch einander geschmissen. Ich hatte mich unter Kontrolle. Liebte diese Kontrolle. Das Wissen, wo ich in fünf oder zehn Jahren stehen will. Den Glauben, ich könnte stärker sein, als meine eigenen Gefühle. Die Illusion von meiner perfekten Welt, ich war überzeugt, zu wissen, was ich will, was ich brauche.

Das alles hast du mir genommen. 

Wie einem Maler, der bisher nur schwarz und weiß kannte, brachtest du mir die wildesten Farben auf meine Mischpalette. 

Ich habe Angst mich zu öffnen. Ich habe Angst mich selbst zu verlieren, wenn ich zulasse dich zu lieben. Du zeigst mir neue Facetten meiner selbst und ich weiß nicht damit umzugehen. Verliere den Boden unter den Füßen, weil ich mich selbst nicht mehr erkenne, die Person, die ich dachte am Besten zu kennen. 

Doch ich werde loslassen. Werde das so behutsame geschaffene Werk, in den schönsten Grautönen, zurück lassen. Werde mich selbst neu entdecken und die Farben zulassen. Werde zulassen, dass mich jemand so kennt, wie ich mich nur selbst kennen wollte. 

Verstehe, dass ich Zeit brauche. Zeit für mich allein. Abstand, um das Neue zu verstehen. Mich zu verstehen. Gib mir Zeit und Raum und das Vertrauen. 
Das Vertrauen, welches mir gerade selber fehlt. 

Alexa