Dienstag, 19. Juli 2016

Einladung zur NBT

NBT - ja, was war das nochmal? Genau - das Nachbereitungstreffen. 
Ein Wochenende mit der Landesgruppe zur "Aufarbeitung" des Austauschjahres. Viel Reden über Eindrücke und Erfahrungen vom Auslandsjahr und eventuellen Problemen wieder zu Hause. Mehr Informationen, wie man bei YFU auch nach dem Austausch aktiv bleiben kann und natürlich neue Austauschschüler kennen lernen!

Bereits eine Woche nach meiner Heimreise bekam ich die EinladungsMail zur NBT. 
Ich gehöre zur Mitteldeutschland Gruppe, welche Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt grösstenteils beinhaltet.
Wir werden uns schon im Ende August, für unsere NBT, in Lutherstadt Wittenberg treffen.

Ich bin schon sehr gespannt, wen man da alles wieder trifft bzw. neu kennen lernt. Da die NBT's nicht nach Ländern sortiert sind, trifft man so Austauschschüler von überall!

Ich werde euch dann bestimmt hinterher mehr erzählen!

Eure Alexa

Dienstag, 12. Juli 2016

Und nun?

Ich bin zurück. 
Ob ich will oder nicht. Ich bin seit anderthalb Wochen wieder in meiner alten Heimatstadt und um ehrlich zu sein, ich dachte es sei leichte - das zurück kommen.
Wieso schreiben nur so selten Austauschschüler darüber, wie es ist zurück zu kommen?
Ich habe vielleicht etwas naiv gedacht, doch ich dachte, dass zurück kommen leichter ist. Einfach raus aus dem Flieger, vor Freude weinen, weil man alle wieder sieht, dann Heim kommen, sein liebstes deutsches Essen wieder haben und sich zufrieden auf sein altes Bett schmeißen und einfach glücklich sein. Einfach, weil man so viele schöne Momente hatte, ein unvergessliches Jahr, eine zweite Familie gefunden hat. 

Nur leider sieht es in der Realität ganz anders aus. Ich bin mir sicher, dass es jeder anders empfindet. Doch ich habe mich einfach leer gefühlt, mein Zeitgefühl wurde in einer riesigen Wäschetrommel durchs All und wieder zurück geworbelt, sodass ich zeitliche Sachen gar nicht mehr gedanklich einordnen kann. Ich vermisse Schweden und meine Familie so sehr, dass es weh tut. Ich will zurück und gleichzeitig hier bleiben und ankommen. Ich merke, wie ich schwedischer wurde und wie mir manches deutsches fremd vorkommt. Ich bestaune am Abend die Sterne, wie ein kleines Kind und vermisse gleichzeitig die ewig hellen schwedischen Sommernächte. Ich habe Angst, schwedisch zu verlernen und meinen schwedischen Alltag zu vergessen. Ich möchte gerne all meine Erfahrungen teilen und gleichzeitig niemanden treffen, der dann auch fragt "Na, wie war den dein Jahr in Schweden?!". Denn, was man auf diese Frage am klügsten antwortet, vergesse ich jedes Mal. 

Zu Hause fühlt sich für mich an, als wäre ich nie weg gewesen - was nicht gerade positiv zu meinem Zeitgefühl beiträgt. Hier hat sich so gut wie nichts verändert, au
ßer dass man überrascht feststellt, dass die ersten Klassenkameraden nun schon alleine Autofahren. 
Doch trotzdem hat sich auch meine Familie weiter entwickelt und verändert. Ich habe mich verändert - sich wieder zu finden, kann manchmal schwer sein. 

Ich habe jetzt noch zwei Wochen Ferien, dann zwei Wochen Ferienjob bei meiner Oma (also mal wieder Taschen packen) und dann fängt schon wieder die Schule an. Nach gleich zwei neuen Schulen innerhalb eines Schuljahres, bin ich recht entspannt, was den ersten Schultag angeht :)

Eure Alexa - wieder aus Deutschland. 

Freitag, 1. Juli 2016

Wieder da.

Ich bin wieder da.
Sitze wieder an meinem Computer und schreibe für euch - so wie ich gerne mache.
Eigentlich spielt es heute in unserer modernen Welt keine Rolle mehr, wo man auf der Welt gerade ist, Google gibt es mittlerweile überall.
Und doch ist es anders, denn ich bin eben nicht irgendwo, sondern an dem Ort der für mich jahrelang mein ein und alles war - mein zu Hause.

Irgendwie ist alles gleich, nichts hat sich verändert. Beim reinfahren in den Ort sah es genauso aus wie ich es vor elf Monaten verlassen habe. Die Graffitis sind noch an dem alten Haus, Papa beschwert sich wie immer über die Autos die an der engen Straßenstelle stehen und auch die Fußwegplatten ist noch genauso mit Rissen wie vor einem Jahr.
Auch das Treppenhaus riecht genauso wie immer - leicht nach Baustelle, Zement und Feuchtigkeit.
Oben in der Wohnung ist auch alles wie immer. Alles sieht so vertraut aus und doch komme ich mir ein bisschen wie zu Besuch vor. Es fühlt sich unreal an - jetzt hier zu bleiben.
Gleichzeitig fühlt sich schon wieder normal an, dass meine kleine Schwester an meiner Tür klopft um rein zu kommen und mir was zu zeigen und das Mama fragt, ob ich auch einen Tee haben möchte.

Alles schein normal. Bis ich meine E-Mails aufmache und in Tränen ausbreche. Ich sitze einfach da und weine vor dem Bildschirm.
Da ist eine Mail von meinem pappa - meinem schwedischen - und er schreibt, mir einfach nochmal das es komisch sein wird, dass ich nun nicht mehr länger mit da bin in Sollentuna. Das er sich freut das ich ein Teil der Familie geworden bin.
Und auf einmal wird mir bewusst, dass ich jetzt wirklich so richtig zurück bin.

Mein Kopf ist ein Chaos ich weis nicht was ich fühle, was ich denke oder auf welcher Sprache. Ich fühle mich verloren und doch geborgen und sicher in zwei Familien die eigentlich so unterschiedlich sind und mir trotzdem beide so vertraut und lieb sind.
Ich bemerke langsam, dass egal wo ich bin - irgendwer fehlt. Ich werde immer einen Teil von dem anderen Leben vermissen, welches ich gerade nicht habe.

Auch wenn es so scheint, als wäre alles beim gleichen. Eigentlich hat sich so viel verändert. Auch hier ist die Zeit nicht stehen geblieben, vielleicht ist weniger passiert doch niemals nichts. Und vorallem bin ich anders. Ich habe mich verändert.  

Ich werde noch ein bisschen Zeit brauchen, um klarer denken zu können...

Eure Alexa (die nun seit zwei Stunden, wieder in Stadtroda ist)