Sonntag, 28. Mai 2017

Eine Liebeserklärung an Schweden

Einfach wieder da sein. Da, wo ich mich so unglaublich wohl fühle.


Ich liebe die Landschaft mit ihrer unglaublichen Weite, den roten Häusern, den Seen und Wäldern. Ich habe Stockholm in mein Herz geschlossen, wie sonst keine Stadt in der ich je war. Ich mag die distanzierte und doch herzliche Art der Menschen. Ich liebe den Klang der Sprache, das melodische, die Leichtigkeit. Ich mag die Stille der Wälder, wo man nur den Wind in den Bäumen hört und ich mag das Gefühl, wenn man die Rolltreppe zur U-Bahn runter fährt und einem der Wind der unterirdischen Gänge entgegen kommt.

Ich mag das Gefühl der Freiheit, der Spontanität und Offenheit - die Toleranz gegenüber anderen. Einfach so sein und sich kleiden, wie man sich fühlt, wie man sein möchte. Ich mag das Gefühl der Einsamkeit, welches man in den Wäldern bekommen kann und ich mag das Gewimmel auf den vollen Touristenstraßen in der Altstadt.
Ich mag das süße Brot, die salzige Butter, Taco-Freitage und Oatly.


Ich war lange nicht da gewesen, fast ein Jahr.

Doch als ich wieder nach Schweden kam, wurde mir viel stärker bewusst, was ich an diesem Land so liebe, schätze und vermisst habe. Der Abschied viel mir fast noch schwerer, zu wissen dieses Land zu verlassen und auch in absehbarer Zeit nur als "Urlauber" dort wieder zurück zukehren. Zu Wissen, dass mein Lebensmittelpunkt in Deutschland liegt. Das tut weh.
Dann steigt man aus dem Flieger und steht in Berlin-Tegel - der Inbegriff von Trostlosigkeit und deutscher Ernsthaftigkeit. Mein Kopf sagt mir, ich sei nun wieder in Deutschland und checkt innerlich schon die Termine der nächsten Woche. Doch mein Herz sagt nur "Men jag vill bara vara i Sverige..."


Alexa

Freitag, 19. Mai 2017

Wohin die Reise geht

Ich habe viel über meinen Blog nachgedacht, über das was ich geschrieben habe und vielleicht noch schreiben könnte. Über all die schönen Momente die ich mit euch teilen konnte, daran wie viel Spaß es mir gemacht hat neues Blogposts zu schreiben.
Und dann fühle ich diese Leere, Stille, wenn es um die Zukunft geht. Das mein letzter Blogpost lange her ist, brauche ich wohl keinem zu erzählen. Ich würde es auch gerne ändern, doch alles erscheint so belangenlos im Vergleich zu letztem Jahr. Vor einem Jahr war alles so anders - so verdammt anders.

Anders bedeutet nicht besser oder schlechter - nein, es war einfach nur eine ganz andere Gesamtsituation. Und die fehlt mir manchmal. Ich habe mich seitdem verändert, bin vielleicht reifer, erwachsener geworden. Doch vor allem habe ich eine unglaubliche Reise zu Ende gebracht und hinter mir gelassen. Einfach so, ich hatte keine Wahl - was vielleicht auch ganz gut war.

Man sieht manche Dinge mit anderen Augen oder hat einfach "Heimweh" nach einer Zeit und einem Ort, an den man nicht so leicht zurück kehren kann. Wenn, ich mir heute Bilder, von meinem Austauschjahr anschaue, wirkt alles so unreal auf mich. Wie, ein Kapitel, welches längst abgeschlossen ist. So weit weg und doch so nah - ich weiß bei jedem Bild, wie ich mich gefühlt habe, was ich gedacht habe. Das Gefühl ist vermutlich nur schwer zu verstehen, wenn man nicht selber eine ähnliche Erfahrung gemacht hat.

Es sind die Kleinigkeiten die mich melancholisch machen. Heute zum Beispiel - die einfache Tatsache, dass man bei rot nicht über die Ampel geht. Macht man hier nicht. In Stockholm schon, da kennt man die Ampelphasen recht gut und nutzt die zwei Sekunden Vorsprung vor den Touristen. Das vermisse ich manchmal. Ich verbinde diese Tätigkeit irgendwie mit Freiheit. Klingt komisch, doch es ist so. Es gibt mir das Gefühl der Bestätigung, dass ich über mich und meine Freiheit selber bestimmen kann. Wieso sollte man auch noch bei rot warten, wenn man genau sieht, dass schon alle Autos stehen und jeder nur auf sein Ampelmännchen starrt.

Dieses "Heimweh" wird in letzter Zeit stärker, aus einfachem Grund. Ich beschäftige mich mehr damit - schaue die neue Staffel SKAM, lese ein schwedisches Buch und vor allem bereite ich mich auf eine Reise vor. Nach Stockholm. Ja, endlich.

Es geht mit meiner lieben Omi über Himmelfahrt nach Stockholm bzw. Sollentuna, doch in meinem Kopf gehören die beiden Orte einfach zusammen. Ich freue mich schon sehr, endlich jemanden alles zeigen aus "meiner Welt". Meine Gastfamilie wieder sehen, schwedische Luft atmen, einfach ein wenig schwedisch plaudern, fika machen und Oma all die schönen Straßen in Stockholm zeigen. Darauf freue ich mich. Riesig.

Kram, Alexa