Mittwoch, 30. März 2016

Möwen kreischen...

Fast hätte ich geschrieben "Es ist Sommer!!!" - Nein, das stimmt dann doch nicht ganz, aber es fühlt sich schon ein bisschen so an!
Endlich! Nach ewigen grau - die SONNE! Was gibt es schöneres??? Am liebsten würde ich den ganzen Tag durch die immer neuen Strassen von Stockholm laufen mit der Sonne im Gesicht! 

Doch jetzt sitze ich erstmal auf dem Balkon - der Dank Glaswänden, schon auf Hochsommer ist - und genieße das Wetter und schreibe einen Blogpost! 

Irgendwie hat sich viel verändert, nicht nur das es wärmer wird und die Sonne scheint. Nein, auch sonst irgendwie. Das Wissen, dass dieses Leben hier in weniger als drei Monaten vorbei ist, lässt einen nachdenklich machen. Ja traurig. Denn so sehr ich mich freue auf meine Familie, Freunde und altbekannte Umgebung - so weis, ich auch, dass ich das alles hier vermissen werde und die Gewissheit, dass dieses Leben SO nie wieder kommt, macht es nicht gerade leichter. 

Ich habe das Gefühl, dass ich erst jetzt (viel zu spät!) anfange, Stockholm richtig zu nutzen. Diese unbegrenzten Möglichkeiten, man kann irgendwie machen, was man will. Ich fange an, einfach zu gehen, ohne zu schauen, ob ich mich auskenne, wo ich bin. Ich nehme mir die Kamera oder auch bloss das Handy und lasse mich einfach vom Bauchgefühl treiben. Bei einer Kreuzung entscheide ich mich für die Richtung, wo mehr Sonne ist, die Häuser schöner sind oder ich aus dem Augenwinkel schon tolle Läden entdeckt habe. Und erst wenn, meine Füsse schwer werden (oder ich Hunger bekomme :D) checke ich mit GoogleMaps wo ich bin und wie ich wieder raus komme :D. 

Doch nicht nur die Stadt wird mir fehlen, die Menschen hier, meine Gastfamilie und die Sprache werde ich genauso vermissen. Kleinigkeiten, die hier normal sind, werden mir fehlen. 
Eine dieser Kleinigkeiten sind die Möwen. Manchmal vergisst man das Stockholm und auch Sollentuna nicht weit vom Meer weg sind. Die Tatsache das Möwen manchmal vor meinem Fenster fliegen ist schön und für mein Leben hier normal. 
In drei Monaten werde ich die kreischenden Möwen in kleine geschmeidige Schwalben eintauschen. 

Bis dahin will ich, aber meine Zeit hier nutzten und nicht schon jetzt Trübsal blasen :)

Geniesst den Sonnenschein!!
Eure Alexa 

Sonntag, 20. März 2016

Regen und Schnee

Vor meinem Fenster verwandelt sich der Schnee in Regen und irgendwann werden wieder kleine zarte Schneeflocken draus. 
Obwohl man an einigen Tagen schon denken konnte, der Frühling würde langsam kommen, so kam nun doch wieder eine kalte Wetterstimmung auf. 

Und nicht nur draußen wird es grau - innerlich fühle ich mich auch grau - so eintönig. Unmotiviert sitze ich schon seit ein paar Stunden an meinem Schreibtisch mit Musik in den Ohren. Jedes Lied lässt mich weiter davon fliegen und vergessen.

Vergessen, dass ich eigentlich morgen einen schwedisch Aufsatz fertig haben soll mit dem ich noch nicht angefangen habe. Auch die Englischpräsentation verdränge ich gekonnt. Ebenso wie die Tatsache, dass ich in nun schon 99 Tagen Heimwärts fliege. Ob das schön ist oder nicht - dass habe ich noch nicht festgelegt. Beides irgendwie. 

Bei unserem Sonntagsausflug heute haben meine Gasteltern beiläufig erwähnt, dass wohl noch ein paar Wochen dauert bis die ersten Bäume grün werden. Innerlich habe ich aufgeschrien, langsam bin ich das ewige grau satt. Ich sehe mich nach Frühjahrsblüher und den ersten grünen Knospen. 
Alle meinten der dunkle November würde schwer werden, viel schwerer finde ich das ewige grau der Bäume und der Stadt, wenn der Himmel bedeckt ist und alles so gleich ausschaut. Wenn, die Sonne gnädig ist und uns ein paar wunderschöne Sonnenstrahlen schenkt, dann erleuchtet alles und auf einmal sind überall Menschen unterwegs. Auch in der Schule, auf einmal sitzen alle draußen und halten ihre Köpfe in die Sonne - tanken die Wärme und Energie in sich, bevor die nächste Wolke wieder kommt. 

Noch vier Tage Schule bevor eine Woche Osterferien kommt - noch eine Mathearbeit, eine Aufsatz, eine Präsentation, eine Auswertung in Naturwissenschaften, noch zwei Tests und dann ja dann endlich sind Osterferien und meine Hoffnung, dass es bis dahin etwas wärmer geworden ist. 

Eure Alexa ❤ 

Dienstag, 15. März 2016

10 Fragen - meine Antworten

Ich wurde eingeladen zu einem "Liebster Award" - also eine Reihe, wo man unterschiedliche Frage beantwortet und andere nominiert - das ganze hat diesen Kettenbrief-Effekt. 
An sich fand ich es eigentlich ganz nett, wieso nicht? Nur haben mir die Fragen nicht ganz gepasst, ich möchte trotzdem, dass es weiterhin zu meinem Blogthema passt und das ist nun mal mein Auslandsjahr. Deswegen werde ich keine Fragen beantworten, wie "Was würdest du bei einer (Zombie) Apokalypse machen?"  Leute - das könnt ihr echt vergessen :D
Daher habe ich mir einfach mal die vorherigen Fragen angeschaut und mir ein bisschen was zusammen gepuzzelt. 
Hat also eigentlich nichts mehr mit dem ursprünglichen "Liebster Award" zu tun, macht mir aber nichts aus!

1. Wie bist du zum bloggen gekommen?
Blogs habe ich selber auch schon vorher gelesen, ich glaube das ich durch Austauschschülerblogs auch erst so richtig gefesselt wurde von der Idee. 
Als es dann feststand, wollte ich einen Weg finden meine Gedanken und Erlebnisse für mich "festzuhalten" und gleichzeitig ist es auch ein guter Weg für Freunde und Familie - so können sie immer lesen, wie es dir geht und was du machst.

2. Was war dein bis jetzt schönster Moment in diesem Jahr?
Oh... Schwer zu sagen. In den drei Monaten ist schon wieder so viel passiert... Als Austauschschüler erlebt man so viele schöne Sachen und lernt vor allem die kleinen Momente zu schätzen. Leider vergisst man auch viel... Ich habe eben spaßeshalber mal in meinem Tagebuch geblättert - schon witzig. Das Leben ist voll mit tollen Augenblicken - einfach genießen, wenn einer kommt und nicht gegenseitig aufwiegen, welcher besser war ;)

3. Kommunizierst du nur noch online oder schreibst du auch noch Postkarten?
Gute Frage! Leider fehlt mir hier etwas die Zeit für echte Briefe, sodass es dann meist doch nur eine Mail an alle daheim gebliebenen kommt. Doch ich bin ein riesen Fan von echter Post! Wenn ich Post von meiner besten Freundin aus den USA bekomme könnte ich immer vor Freude eine Runde in meinem Zimmer hopsen :D 
Zudem kommt, dass ich Postkarten sammle. Das hat irgendwann so angefangen, schöne Postkarten mit weisen Sinnsprüchen! In Stockholm gibt es so niedliche Postkarten, sodass auch ein paar mit süße Illustrationen dazu gekommen sind. 
Zur Frage nochmal - ja ich schreibe auch ab-und-zu noch Postkarten an Freunde und meine Schwester :)

4. Liest du gerne?
Ja total! In Deutschland war ich eine Leseratte - ok phasenweise, mal mehr mal weniger :D
Hier habe ich irgendwie den "Draht" verloren zum Lesen von Büchern. Blogs lese ich weiterhin sehr gerne und Zeitschriften/Magazine (absoluter Favorit: NEON und das ZeitMagazin) lese ich vermehrt - meist online vom Handy, dass ist einfach super praktisch für mich zwischen durch im Bus, Zug oder der U-Bahn.

5. Würdest du ein Austauschjahr (oder etwas in der Art) nochmal in einem anderen Land machen?
Ja! Sehr gerne! Wenn, ich zurück komme, werde ich an der Schule mit französisch anfangen und möchte gerne nochmal einen Austausch machen oder etwas in der From, um so die Sprache mit ihrer Kultur zu lernen!

6. Was ist für dich Heimat?
Bevor ich einen ewigen Aufsatz schreibe - ich mache es kurz. Ich weis es nicht. Heimat ist so schwer zu definieren... Doch irgendwie ist es der Ort an dem, ich einfach ich selbst sein kann und zusammen mit meiner Familie oder Freunden bin. Ein Ort der mir eben etwas bedeutet - mit dem ich etwas gutes verbinde. Heimat kann überall entstehen :)

7. Was sollte, deiner Meinung nach, jeder mal in seinem Leben gemacht haben?
Man kann niemanden etwas vorschreiben, doch ich würde jedem empfehlen, sich selbst zu überwinden und aus seiner Komfort-Zone rauszukommen. Einfach das Abenteuer wagen und neues auszuprobieren. Auch, wenn es manchmal schwer erscheint - einfach machen und probieren. Nur wer wagt, gewinnt!

8. Hast du eine "Bucketlist"? Wenn ja, was ist dir am wichtigsten?
Ja, ich habe eine Bucketlist - angefangen während meinem Auslandsjahr. Neue Dinge schreibe ich weiterhin fleißig dazu. Ich mag es so eine Wunschliste vor Augen zu haben - ein Ziel. Was mir am wichtigsten ist, kann ich nicht so recht sagen. Wünschen würde ich mir natürlich, dass alles irgendwann mal abgehakt ist - dann hätte ich ein spannendes Leben mit tollen Begegnungen gehabt. 

9. Welche Fremdsprache möchtest du gerne noch lernen?
Sprachen finde ich unglaublich interessant - sie sind einfach der Schlüssel zu Menschen und deren Kultur. 
Im Moment würde ich es total spannend finden russisch zu lernen - die Sprache erscheint mir, wie ein Rätsel und ich will es gerne raus finden! 
Auch wenn, ich mit der russischen Politik nicht sympathisiere, würde ich gerne mehr über die russische Kultur lernen, zudem erscheint das Land einfach unbegrenzt und hat bestimmt noch das ein oder andere Geheimnis :)

10. Wirst du deinen Blog nach dem Austausch weiterführen? 
Wenn ja, über welches Thema?
Ja, ich möchte nach dem Jahr trotzdem weiter bloggen, auch wenn meine Zeit in Schweden leider vorbei ist. 
Ich habe auch schon ein neues "Projekt"/Blog geplant, jedoch irgendwie noch nicht den Mut gehabt anzufangen. Ich denke, ich brauche nach meiner Rückkehr erstmal ein wenig Zeit und werde dann mit dem neuen Blog anfangen :)
Um was ich schreiben werde ist nicht "geplant" - vermutlich einfach meine Gedanken zur Gesellschaft, Politik oder einfach meinem Alltag. Ich hätte aber auch total Lust kreativer zu werden und mehr zu backen! Und reisen möchte ich auch! Mehr von Deutschland und Europa sehen!

Ein kleiner Einblick von mir :)

Eure Alexa ❤

Donnerstag, 10. März 2016

Gedanken während der Mittagspause...

März - ein Tag vergeht nach dem anderen, ohne das ich es wirklich merke. Verschiedene Projekte und Arbeiten halten mich ganz gut beschäftigt. In Naturwissenschaften haben wir ein Projekt mit der Stadt Sollentuna und dem WWF. "Unsere Stadt 2030" Wir Schüler sollen aufzeigen, wie man Plätze verändern kann und was getan werden sollte um den ökologischen Fussabdruck so gering wie möglich zu lassen. 
Meine Gruppe und ich - wir haben nicht wirklich einen Ahnung was mir machen wollen/sollen. Die Zeit fehlt vorne und hinten und irgendwie auch die Motivation, zu gleich haben wir den Druck am nächsten Freitag im Stadtshaus unsere Vorschläge den Politikern zu präsentieren. 
Neben Wasserwerten vergleichen und Müllabfuhrszeiten zu finden, habe ich entdeckt das unsere Schule sogar über ein kleines niedliches Gewächshaus verfügt! 
Ansonsten stehen Sachen wie eine TalkShow in englisch über Indien, eine Debatte in Schwedisch und eine Mathearbeit an. 
Auf das letzte freue ich mich, ich habe endlichen einen Mathekurs gefunden, der irgendwie passt. Alles einfach nochmal als Wiederholung machen und ein wenig vertiefen. Während meine Klassenkameraden noch überlegen, wie man die neue Formel anwendet, vertiefe ich mich in die Welt der schwedischen Textaufgaben. Im Gegensatz zu anderen Fächern, sehen Mathearbeiten hier genauso aus wie in Deutschland. Anders als Sozialkunde oder Geschichte - da schreibt man Aufsätze, Ausarbeitungen. Man analysiert Probleme und geschichtliche Ereignisse auf allen sozialen und wirtschaftlichen Ebenen. 
Das ist etwas, was mir schwer fällt. Ich habe in zehn Jahren Schule gelernt, Fakten wieder zugeben und in einen Zusammenhang zu bringen. Sachen zu erklären und geschichtliche Abläufe nach Ursachen, Gründe und Folgen auseinander zu nehmen. Allerdings haben wir das immer gemeinsam irgendwie gemacht, man hat im Unterricht alles aufgeschrieben und zu Hause sich die Fakten angeschaut und gelernt. 
Hier ist Schule anders. Der Lehrer redet die ganze Zeit und es gibt unzählige PowerPoints, man selber sitzt einfach nur 1-2 Stunden da und hört zu. Daheim soll man dann sich im Buch jeden Tag vier-fünf Seiten im Lehrbuch durchlesen und beibringen. Langsam vermisse ich deutsche Unterrichtsmethoden. Vor einem Jahr noch war ich einfach nur müde vom deutschen Schulsystem und wollte nichts mehr als was neues auszuprobieren. In der Ferne lernt man manchmal erst richtig zu schätzen, was man vorher hatte. 
Auch das Benotungssystem ist um 180 Grad anders als in Deutschland. Selbst nach fast sieben Monaten blicke ich noch nicht durch. Vielleicht mache ich euch dazu nochmal einen extra Blogpost. 

Ich werde mal weiter machen mit dem Englischprojekt und "funny facts" über Indien suchen...

Samstag, 5. März 2016

Ein Woche ist zu kurz

Ja eine Woche ist wirklich kurz. Eben wieder gemerkt - meine "Winterferien" sind in weniger als 30 Stunden vorbei. Die Woche dahin geflogen ins graue Märzwetter. 
Die Ferien fingen an mit dem Geburtstag meiner Gastschwester und frühlingshaften Wetter. Ein paar Tage später war dann mein eigner Geburtstag mit schon etwas weniger Sonnenschein am Himmel, doch wir hatten trotzdem gute Laune. Vielen Dank auch nochmal an alle die mir über die unterschiedlichsten Wege gratuliert haben!
Die restlichen Tage wurden immer ein weniger grauer und sind schneller vergangen. Wie ich die Ferien genutzt habe? Mh - ein wenig gebacken, Geburtstagskarten gebastelt und geschrieben für meine Familie in Deutschland, ein bisschen aufgeräumt, viel Musik gehört und viele Ted Talks bei YouTube angehört. 
Am Freitag war ich mit meiner Gastmama in Stockholm - zuerst in einer tollen Kunstausstellung und dann *Trommelwirbel* in einer deutschen Bäckerei in Stockholm! Das war wirklich ein schönes Erlebnis! Echte Brezeln und deutsches Mischbrot! 

Ok - das wars auch schon wieder :)
Hab ein schönes Restwochenende!

Eure Alexa ❤