Freitag, 1. Juli 2016

Wieder da.

Ich bin wieder da.
Sitze wieder an meinem Computer und schreibe für euch - so wie ich gerne mache.
Eigentlich spielt es heute in unserer modernen Welt keine Rolle mehr, wo man auf der Welt gerade ist, Google gibt es mittlerweile überall.
Und doch ist es anders, denn ich bin eben nicht irgendwo, sondern an dem Ort der für mich jahrelang mein ein und alles war - mein zu Hause.

Irgendwie ist alles gleich, nichts hat sich verändert. Beim reinfahren in den Ort sah es genauso aus wie ich es vor elf Monaten verlassen habe. Die Graffitis sind noch an dem alten Haus, Papa beschwert sich wie immer über die Autos die an der engen Straßenstelle stehen und auch die Fußwegplatten ist noch genauso mit Rissen wie vor einem Jahr.
Auch das Treppenhaus riecht genauso wie immer - leicht nach Baustelle, Zement und Feuchtigkeit.
Oben in der Wohnung ist auch alles wie immer. Alles sieht so vertraut aus und doch komme ich mir ein bisschen wie zu Besuch vor. Es fühlt sich unreal an - jetzt hier zu bleiben.
Gleichzeitig fühlt sich schon wieder normal an, dass meine kleine Schwester an meiner Tür klopft um rein zu kommen und mir was zu zeigen und das Mama fragt, ob ich auch einen Tee haben möchte.

Alles schein normal. Bis ich meine E-Mails aufmache und in Tränen ausbreche. Ich sitze einfach da und weine vor dem Bildschirm.
Da ist eine Mail von meinem pappa - meinem schwedischen - und er schreibt, mir einfach nochmal das es komisch sein wird, dass ich nun nicht mehr länger mit da bin in Sollentuna. Das er sich freut das ich ein Teil der Familie geworden bin.
Und auf einmal wird mir bewusst, dass ich jetzt wirklich so richtig zurück bin.

Mein Kopf ist ein Chaos ich weis nicht was ich fühle, was ich denke oder auf welcher Sprache. Ich fühle mich verloren und doch geborgen und sicher in zwei Familien die eigentlich so unterschiedlich sind und mir trotzdem beide so vertraut und lieb sind.
Ich bemerke langsam, dass egal wo ich bin - irgendwer fehlt. Ich werde immer einen Teil von dem anderen Leben vermissen, welches ich gerade nicht habe.

Auch wenn es so scheint, als wäre alles beim gleichen. Eigentlich hat sich so viel verändert. Auch hier ist die Zeit nicht stehen geblieben, vielleicht ist weniger passiert doch niemals nichts. Und vorallem bin ich anders. Ich habe mich verändert.  

Ich werde noch ein bisschen Zeit brauchen, um klarer denken zu können...

Eure Alexa (die nun seit zwei Stunden, wieder in Stadtroda ist)

2 Kommentare:

  1. Hallo Alexa!

    Ich habe deinen Blog eben entdeckt und mich komplett durch dein Auslandsjahr geklickt. Ich hatte wirklich das Gefühl, dabei gewesen zu sein, du kannst das ganze so wundervoll in Worte fassen. Und auch wenn ich nicht geplant habe, mein Auslandsjahr in Schweden zu verbringen, hat es meine Vorfreude total gesteigert, dich auf deiner Reise zu begleiten.
    Ich bin schon tota gespannt, was noch so von dir kommen wird.

    Liebe Grüße
    Neetje

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    1. Danke das freut mich sehr!
      Vorfreude ist wirklich die schönste Freude - im Austauschjahr selbst wird alles so schnell (ver)gehen!

      Liebe Grüße,
      Alexa

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