Dienstag, 12. Juli 2016

Und nun?

Ich bin zurück. 
Ob ich will oder nicht. Ich bin seit anderthalb Wochen wieder in meiner alten Heimatstadt und um ehrlich zu sein, ich dachte es sei leichte - das zurück kommen.
Wieso schreiben nur so selten Austauschschüler darüber, wie es ist zurück zu kommen?
Ich habe vielleicht etwas naiv gedacht, doch ich dachte, dass zurück kommen leichter ist. Einfach raus aus dem Flieger, vor Freude weinen, weil man alle wieder sieht, dann Heim kommen, sein liebstes deutsches Essen wieder haben und sich zufrieden auf sein altes Bett schmeißen und einfach glücklich sein. Einfach, weil man so viele schöne Momente hatte, ein unvergessliches Jahr, eine zweite Familie gefunden hat. 

Nur leider sieht es in der Realität ganz anders aus. Ich bin mir sicher, dass es jeder anders empfindet. Doch ich habe mich einfach leer gefühlt, mein Zeitgefühl wurde in einer riesigen Wäschetrommel durchs All und wieder zurück geworbelt, sodass ich zeitliche Sachen gar nicht mehr gedanklich einordnen kann. Ich vermisse Schweden und meine Familie so sehr, dass es weh tut. Ich will zurück und gleichzeitig hier bleiben und ankommen. Ich merke, wie ich schwedischer wurde und wie mir manches deutsches fremd vorkommt. Ich bestaune am Abend die Sterne, wie ein kleines Kind und vermisse gleichzeitig die ewig hellen schwedischen Sommernächte. Ich habe Angst, schwedisch zu verlernen und meinen schwedischen Alltag zu vergessen. Ich möchte gerne all meine Erfahrungen teilen und gleichzeitig niemanden treffen, der dann auch fragt "Na, wie war den dein Jahr in Schweden?!". Denn, was man auf diese Frage am klügsten antwortet, vergesse ich jedes Mal. 

Zu Hause fühlt sich für mich an, als wäre ich nie weg gewesen - was nicht gerade positiv zu meinem Zeitgefühl beiträgt. Hier hat sich so gut wie nichts verändert, au
ßer dass man überrascht feststellt, dass die ersten Klassenkameraden nun schon alleine Autofahren. 
Doch trotzdem hat sich auch meine Familie weiter entwickelt und verändert. Ich habe mich verändert - sich wieder zu finden, kann manchmal schwer sein. 

Ich habe jetzt noch zwei Wochen Ferien, dann zwei Wochen Ferienjob bei meiner Oma (also mal wieder Taschen packen) und dann fängt schon wieder die Schule an. Nach gleich zwei neuen Schulen innerhalb eines Schuljahres, bin ich recht entspannt, was den ersten Schultag angeht :)

Eure Alexa - wieder aus Deutschland. 

5 Kommentare:

  1. Irgendwie hat mich dein Post gerade dazu aufgerufen meine letzte Zeit hier zu genießen. Und zwar in vollen Zügen. Ich hab ja nicht mal mehr einen Monat o.O
    Krass.
    Ich hoffe du lebst dich hier wieder schnell ein :)
    Hälsningar,
    Linnea

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Ja mach das! Die Zeit wird es schnell vergehen! Wahnsinn zu sehen, dass ihr nun in einem Monat schon in Schweden seid!

      Viel Spass dir!

      Löschen
  2. Steht denn schon ein Schwedenbesuch an?

    Ich freue mich, dass Du hier weiterschreibst und wünsche Dir, dass Du einen guten Mittelweg mit beiden "Welten" findest.

    LG, Jana

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Leider ist wirklich noch nichts geplant - doch natürlich will ich gerne meine Familie wieder besuchen und auch meiner dt. Familie Schweden zeigen. Im Moment war es nur noch zu unübersichtlich etwas genauers zu planen...
      LG Alexa

      Löschen
  3. Mir geht's haargenau wie dir. Danke für den post ❤️

    AntwortenLöschen